Grazer Uhrturm
Als Wahrzeichen thront der Turm hoch über der Stadt.
Irgendetwas stimmt hier doch nicht. Was ist falsch am Ziffernblatt des Grazer Uhrturms? Ein fehlerhaftes Wahrzeichen? Keineswegs! Wer länger hinschaut erkennt es gleich, hier hat die Zeit eine andere Wertigkeit. Stunden zählen mehr als Minuten, und das zu recht, denn der Platz unter der Grazer Sehenswürdigkeit ist magisch, und wenn man sich umdreht und den Blick über Gärten und Stadt schweifen lässt, dann weiß man auch warum.
Mit der Schlossbergbahn werden Besucher in eineinhalb Minuten auf den Schlossberg, den Grazer Hausberg, gebracht. Eine noch schnellere Art den Uhrturm am Schlossberg zu erreichen, ist die Fahrt mit dem Schlossberglift. Oder man erklimmt den Schlossberg zu Fuß - 260 Stufen führen auf den Gipfel und von oben hat man einen wunderschönen Ausblick über Graz.
Unsere Tipps für Spaziergänge:
In unserem Folder "Bewegt durch die Stadt" oder online finden Sie noch mehr Routenvorschläge für Wanderungen und Spaziergänge im Stadtgebiet von Graz.
Wissenswertes
Es gibt insgesamt vier Möglichkeiten, um auf den Schlossberg und damit zum Uhrturm - dem Wahrzeichen von Graz - zu gelangen:
- Zu Fuß über die 260 Stufen des Felsensteiges vom Schlossbergplatz aus
- oder über Wege vom Karmeliterplatz oder der Wickenburggasse
- mit der Schlossbergbahn - die Talstation befindet sich am Kaiser-Franz-Josef-Kai 38, die Fahrt dauert weniger als 2 Minuten
- mit dem Schlossberglift ist man in ca. 1 Minute am Schlossberg - der Eingang des Lifts liegt direkt am Schlossbergplatz
Der Grazer Uhrturm ist ein 28 Meter hoher Turm. Er steht auf dem Schlossberg und ist mit seinen im Durchmesser über fünf Meter großen Zifferblättern und den vergoldeten Zeigern das Wahrzeichen von Graz.
Die Tatsache, dass es ursprünglich nur große Zeiger für die Stunden gab und jene für die Minuten erst später dazukamen, hatte eine Vertauschung der Zeiger zur Folge. Der kleine Zeiger der Uhrturmuhr weist also die Minuten, der große die Stunden.
- Der Skywalk auf der Dachterrasse von Kastner & Öhler (Sackstraße 7 - 13) bietet einen atemberaubenden Blick auf die rote Dachlandschaft sowie auf den Grazer Uhrturm.
- Auch vom Grazer Kunsthaus hat man einen wunderschönen Blick auf den Schlossberg. Aus der nach Osten gerichteten Nozzle fällt der Blick direkt auf den Grazer Uhrturm - ein tolles Fotomotiv!
Details
Die Geschichte zum Grazer Uhrturm
Ein Turm an dieser Stelle des Berges wird bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. Im Zuge der Neubefestigung des Schlossbergs ab der Mitte des 16. Jahrhunderts erhielt der Turm sein heutiges Aussehen.
Die Zeiger auf den mächtigen Zifferblättern sorgen häufig für Verwirrung. Gehen in Graz die Uhren anders? Nein. Die Tatsache, dass es ursprünglich nur weithin sichtbare große Zeiger für die Stunden gab und jene für die Minuten erst später dazukamen, hatte eine Vertauschung der Zeiger zur Folge. Das Uhrwerk, das Michael Sylvester Funck im Jahre 1712 baute, funktioniert noch heute, wird aber seit Mitte des 20. Jahrhunderts elektrisch betrieben.
Bei Bränden in der Stadt läutete die Feuerwache am Uhrturm die Feuerglocke. Sie ist eine der drei noch erhaltenen Glocken des Turmes (1645). Die 1382 gegossene nunmehr älteste Glocke in Graz schlägt die Stunden.
Die "Armesünderglocke" (um 1450) wurde bei Hinrichtungen geläutet. In späterer Zeit mahnte sie Nachtschwärmer an die Sperrstunde, was ihr auch den Beinamen "Lumpenglocke" einbrachte.
An drei Ecken des Turmes sind Wappen angebracht, die einst Befestigungswerke des Schlossbergs schmückten:
- der Steirische Panther mit dem Herzogshut der Steiermark (um 1570)
- der einköpfige Adler als Wappen des späteren Kaisers Ferdinand I. (1552)
- sowie der Doppeladler mit den Initialen Maria Theresias (2. H. 18. Jhdt.).
Die mächtige Bürgerbastei, auf der der Uhrturm steht, musste - wie ihr Name sagt - in Kriegszeiten von den Grazer Bürgern verteidigt werden. Heute befindet sich auf ihr ein prächtiger Garten mit Blumen, teils sehr südländischen Pflanzen und zahlreichen Bänken. Zum Verweilen und zum Genießen des Ausblicks auf die Stadt und darüber hinaus.
Historisches zum "Steinernen Hund"
Unweit des Uhrturms an der Straße bergab wacht der "Steinerne Hund". Der Legende nach bewahrte im Jahre 1481 das Bellen eines Hundes die Kaisertochter Kunigunde vor einer Entführung durch den Ungarnkönig Matthias Corvinus, der vergeblich um die Hand der Prinzessin geworben hatte.