Sehenswertes im und am Schlossberg
Oben Aussicht, unten Abenteuer: Der Grazer Schlossberg begeistert mit Attraktionen auf dem Gipfel und Erlebnissen im Inneren.
Hoch über den Dächern der Grazer Altstadt thront der Schlossberg – das grüne Wahrzeichen der Stadt und ein Ort voller Geschichte. Was einst als mächtige Festung diente, ist heute ein beliebtes Ausflugsziel, das Natur und Kultur auf einzigartige Weise vereint. Ob zu Fuß, mit der Schlossbergbahn oder dem gläsernen Lift – der Weg hinauf lohnt sich immer. Oben angekommen erwarten Sie beeindruckende Bauwerke wie der Grazer Uhrturm, geheimnisvolle Wege und verwunschene Gärten. Der Schlossberg ist nicht nur ein Ort zum Staunen, sondern auch ein lebendiges Kapitel Grazer Stadtgeschichte – und damit der perfekte Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise durch seine zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Sehenswertes am Schlossberg
Neben dem Wahrzeichen der Stadt Graz, dem Grazer Uhrturm, findet man zahlreiche historische Bauwerke und Sehenswürdigkeiten am Schlossberg. Der Schlossberg ist von einem ausgedehnten Wegenetz durchzogen. Sie spazieren ohne große Anstrengung zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten:
- Einen Besuch wert ist der 1588 erbaute Glockenturm (38 Meter hoch) mit der berühmtesten Grazer Glocke, der „Liesl“. Ob die Bezeichnung von einer früheren Elisabethkapelle oder vom Wort „Verlies“ herrührt, ist unklar. Im Kellergewölbe befand sich das grausamste Gefängnis der Festung. Die Glocke wiegt knapp 5 Tonnen und konnte erst bewegt werden, als zwei Schmiede in mühevoller Arbeit einen eigenen Läutmechanismus konstruiert hatten. Die „Liesl“ wurde 1587 aus 101 türkischen Kanonenkugeln gegossen und schlägt daher ebenso oft – und zwar drei mal täglich um 07.00, 12.00 und 19.00 Uhr.
- Weiter geht es zur Kasemattenbühne in den freigelegten Kellerräumen des einstigen Schlosshauptmannhauses. Wissen Sie was eine Kasematte war? Die Kasematten waren früher Vorratskammern, die auch als Schlafräume für Gefangene dienten. Heute ist die Kasemattenbühne stimmungsvolle Kulisse für glanzvolle Opern- und Konzertaufführungen. Ein kleiner Weg führt Sie zum Gipfelplateau und weiter zum gotischen Burgtor.
- Das im Jahre 1982 wiederentdeckte Burgtor führte aus dem „Hinteren Zwinger“ ins Innere der mittelalterlichen Burg und trug die Bezeichnung „Hinteres Tor“. Hier stand im Mittelalter ein zinnengekrönter Torturm mit zwei Torbögen, wovon der äußere heute noch sehr gut erhalten ist. 1894 wurde das Plateau zu einer Aussichtsterrasse umgewandelt. Das gotische Tor wurde in den Jahren 1998 bis 2001 wieder freigelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
- Der Hackher-Löwe erinnert an den letzten militärischen Verteidiger der Grazer Burg – Major Franz Xaver Freiherr von Hackher, der 1809 „mit einer Handvoll Soldaten“ der monatelangen Belagerung durch die Übermacht der Franzosen standhielt. Da es kein Bild von Major Hackher gab wurde ihm zur Ehre ein Löwe errichtet. In der Mitte des Gipfelplateaus befindet sich die große Zisterne. Sie wurde im 16. Jahrhundert erbaut und hat ein Fassungsvermögen von 900.000 Litern. Die Zisterne, der 94 m tiefe Türkenbrunnen und die mächtige Stallbastei stammen von Domenico dell' Aglio. Er stand an der Spitze jener norditalienischen Bauleute, die Mitte des 16. Jahrhunderts Graz mit neuen Stadtmauern und den Schlossberg mit einer 400 m langen Festung ausstatteten. Niemand nahm je diese Festung ein. Auch nicht Napoleon. Doch verlangte er nach einem Sieg über die Habsburger im Jahre 1809 die Schleifung der Festung. Eine großzügige Geldzahlung der Grazer Bürger an die Franzosen konnte den Uhrturm (28 Meter hoch) und den Glockenturm vor der Zerstörung retten. Dreißig Jahre später verwandelte Freiherr von Welden den einstigen Festungshügel in den heute noch erhaltenen romantischen Park mit seinen teilweise sehr südländischen Pflanzen.
- Im Jahre 1575 wurde am Fuße der Stallbastei ein Pulverturm errichtet, der 1809 von den Franzosen zerstört wurde. Auf dessen Ruinen wurde ein Winzerhaus gebaut und auf den darunter liegenden Terrassen Wein gepflanzt. Benannt wurde es nach dem Hofschauspieler Gustav Starcke, der das Haus bewohnte. Heute befindet sich hier ein Restaurant, auf dessen Terrassen man einen wunderschönen Ausblick über Graz genießen kann - das Starcke Haus.
- Der Chinesische Pavillon wurde um 1890 errichtet und ersetzte eine ältere romantische Weinlaube. Als „Bischofsstuhl“ wird die steinerne Bank mit verwitterten Schriftzeichen und gotischem Blendmaßwerk auf der Rückseite bezeichnet, weil hier, der Legende nach, 1796 der nach 40-jähriger Haft aus den Kerkern des Schlossberges entlassene Bischof Graf Nádasdy verstarb.
- Im Jahr 1930 wurde der Herbersteingarten vom „Kriegssteig“ aus zugänglich gemacht, und somit wurden „die Hängenden Gärten von Graz“ dem Publikum erschlossen. Die Terrassenanlage mit ihrer mediterranen Bepflanzung (wie Feigen-, Zitronen- und Ginkobäume sowie Glyzinien) zählt zu den schönsten Beispielen der Gartenarchitektur der Zwischenkriegszeit.
Alles Wissenswerte über die Geschichte am und um den Schlossberg können Sie im Graz Museum Schlossberg erfahren. Die Kanonenhalle im Graz Museum Schlossberg beherbergt vier Kanonen, die an die alte Funktion der Kanonenbastei als Sitz der Grazer Feuerwache erinnern.
Nach unten führen die rund 260 Stufen der Schlossbergtreppe. Oder der gläserne Lift, der im Stollensystem des Schlossbergs endet. Im Zweiten Weltkrieg wurde im Inneren des Berges ein umfangreiches Stollensystem mit 6,3 km Länge und 20 Eingängen angelegt, welches als Luftschutzbunker für bis zu 40.000 Personen diente. Diese Stollen sind auch heute noch teilweise in Verwendung; zum Beispiel als Fußweg quer durch den Berg vom Schlossbergplatz zum Karmeliterplatz, oder als Zugang zum „Gläsernen Lift“ im Berg und zum „Dom im Berg“, einer unterirdischen Veranstaltungshalle. Auch die Grazer Märchenbahn im Schlossberg nutzt einen Teil des alten Stollensystems – für Kinder ist eine Fahrt im Berg eine willkommene Abwechslung.
Tipps: Die Schlossberg-Rutsche ist mit 64 Metern die höchste Underground-Rutsche der Welt. Auf 175 Metern geht es dabei ca. 40 Sekunden rasant durch wechselnden Kurven hinab und bietet Groß und Klein ein besonderes Erlebnis. Im „The Flight Graz 4D“ Erlebniskino wird der Besucher auf einen aufregenden Drohnenflug aus dem Blickwinkel einer Fliege zu mehr als 25 Attraktionen der Stadt mitgenommen. Durch bewegliche „Full Motion“ – Sessel und Effekte wie Wind, Nebel, Seifenblasen und Wasser erlebt man Graz wie nie zuvor.
Es gibt insgesamt vier Möglichkeiten, um auf den Schlossberg zu gelangen:
- Zu Fuß über die 260 Stufen des Felsensteiges vom Schlossbergplatz aus
- oder über Wege vom Karmeliterplatz oder der Wickenburggasse
- mit der Schlossbergbahn - die Talstation befindet sich am Kaiser-Franz-Josef-Kai 38, die Fahrt dauert weniger als 2 Minuten
- mit dem Schlossberglift ist man in ca. 30 Sekunden am Schlossberg - der Eingang des Lifts liegt direkt am Schlossbergplatz
Im Inneren des Grazer Schlossbergs erstreckt sich ein weitläufiges Tunnelsystem, das ursprünglich als Luftschutzbunker diente und heute vielfältig genutzt wird. Zu den Attraktionen zählt die Grazer Märchenbahn, eine fantasievolle Fahrt durch liebevoll gestaltete Szenen mit Figuren, Licht- und Soundeffekten. Die Schlossbergrutsche, mit 64 Metern die höchste Indoor-Rutsche der Welt, bietet ein rasantes Erlebnis durch den Berg. Im „The Flight Graz 4D“ Erlebniskino wird der Besucher auf einen aufregenden Drohnenflug aus dem Blickwinkel einer Fliege zu mehr als 25 Attraktionen der Stadt mitgenommen. Durch bewegliche „Full Motion“ – Sessel und Effekte wie Wind, Nebel, Seifenblasen und Wasser erlebt man Graz wie nie zuvor.
Ja, am Schlossberg befinden sich mehrere Restaurants und Cafés mit schöner Aussicht, darunter das Schlossberg Restaurant, das aiola upstairs und das Starcke Haus. Sie bieten regionale Küche in besonderem Ambiente mit Blick über Graz.
- Der Skywalk auf der Dachterrasse von Kastner & Öhler (Sackstraße 7 - 13) bietet einen atemberaubenden Blick auf die rote Dachlandschaft sowie auf den Grazer Uhrturm.
- Auch vom Grazer Kunsthaus hat man einen wunderschönen Blick auf den Schlossberg. Aus der nach Osten gerichteten Nozzle fällt der Blick direkt auf den Grazer Uhrturm - ein tolles Fotomotiv!
Broschüre "Sehenswürdigkeiten in Graz"
Drei ausgewählte Spaziergänge zu den schönsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten von Graz - unter anderem auf den Grazer Schlossberg.
Welche Stadt außer Graz kann sich rühmen, mitten in der Altstadt einen grünen wanderbaren – und wunderbaren – Berg zu besitzen? Den Schlossberg. Oben angekommen, gibt es viel zu entdecken, und einen herrlichen Ausblick zu genießen: auf die rote Ziegeldachlandschaft, auf die Hügel und Berge der Umgebung. In der Broschüre "Sehenswürdigkeiten in Graz" erfahren Sie alles Wissenswerte für Ihren Spaziergang auf den Grazer Schlossberg.