Mausoleum
Ein kaiserlicher Ruheort gleich neben dem Grazer Dom gelegen.
Ein kaiserlicher Ruheort gleich neben dem Grazer Dom. Türkisfarbene Dachkuppeln heben sich über dem Mausoleum vom strahlend blauen Himmel ab und formen zusammen mit Dom und Katharinenkirche ein großartiges Stadtbild. Man fühlt sich sogleich in den Süden versetzt, da das Ensemble den Besucher mit nahezu florentinisch anmutendem Flair verzaubert. Kaiser Ferdinand II. ließ hier in Graz von seinem Hofmaler Giovanni Pietro de Pomis das beeindruckende Grabmal planen.
Wissenswertes
Das Mausoleum ist ein kaiserlicher Ruheort und befindet sich gleich neben dem Grazer Dom. Türkisfarbene Dachkuppeln heben sich über dem Mausoleum vom strahlend blauen Himmel ab und formen zusammen mit Dom und Katharinenkirche ein großartiges Stadtbild. Man fühlt sich sogleich in den Süden versetzt, da das Ensemble den Besucher mit nahezu florentinisch anmutendem Flair verzaubert. Kaiser Ferdinand II. ließ hier in Graz von seinem Hofmaler Giovanni Pietro de Pomis das beeindruckende Grabmal planen.
Das Mausoleum ist die Grabstätte von Kaiser Ferdinand II. (gest. 1637) und Erzherzogin Maria Anna von Bayern (gest. 1616), der ersten Gattin Ferdinands II. Diese Grabstätten sind durch Inschrifttafeln gekennzeichnet. Außerdem befindet sich im Mausoleum ein sogenanntes Herzgrüftl mit den Herzen Ferdinands II., seiner Mutter Maria von Bayern, seiner zweiten Gemahlin Eleonore von Gonzaga und von anderen erzherzoglichen Familienmitgliedern.
Der Rotmarmor-Sarkophag im Gruftraum mit den vollplastischen Liegefiguren der Eltern Ferdinands II. (Erzherzog Karls II. und seiner Gattin Erzherzogin Maria Anna von Bayern), in dem aber nur seine Mutter bestattet ist, stammt aus dem ehemaligen Grazer Klarissinnenkloster und dürfte um 1608 von Sebastian Carlone verfertigt worden sein.
Grazer Burg, Dom, Mausoleum, Alte Universität und Priesterseminar bilden zusammen die „Grazer Stadtkrone“. Die Stadtkrone liegt am Fuße des Schlossberges und bildet ein absolut einzigartiges architektonisches Ensemble, das in dieser Form in keiner anderen Landeshauptstadt zu finden ist.
Details
Die sogenannte Grazer Stadtkrone trägt so wichtige Bauten wie den Dom, die Burg, die Alte Universität und das heutige Priesterseminar (ursprünglich Jesuitenkollegium). Doch es ist die Kuppellandschaft des Mausoleums, die die Stadt auch optisch bekrönt.
1614 beauftragte Ferdinand seinen italienischen Hofmaler und Hofarchitekten Giovanni Pietro de Pomis mit der Errichtung eines Mausoleums und einer baulich mit ihm verbundenen Katharinenkirche neben dem heutigen Dom. Es entstand einer der architektonisch bedeutendsten Gebäudekomplexe des frühen 17. Jahrhunderts in Österreich. Die ovale Kuppel über der Gruftkapelle ist die erste ihrer Art außerhalb Italiens. Die kleinteilig komponierte Fassade der Katharinenkirche dokumentiert den Zeitgeschmack am Übergang von der Renaissance zum Barock. Als Giebelfigur blickt die heilige Katharina von Alexandrien zum gegenüberliegenden Jesuitenkollegium, wo 1585 die Grazer Universität gegründet wurde. Gilt Katharina doch als Patronin der Universitäten.
1619 erhielt Ferdinand die Kaiserwürde und verließ Graz in Richtung Wien. Die Bauarbeiten am Mausoleum gerieten ins Stocken. So wurde Ferdinand II. 1637 in einem halbfertigen, "zugigen" Grabmal beigesetzt. Erst sein Enkel, Kaiser Leopold I., beauftragte einen jungen Grazer Künstler mit der Innenausstattung. Aus dem jungen Künstler wurde später der berühmte Baumeister des österreichischen Barock, Johann Bernhard Fischer von Erlach.
Den Gruftraum dominiert ein beeindruckender rotmarmorner Sarkophag. In ihm ruht Ferdinands Mutter, Maria von Bayern. Nur eine Inschrift an der Wand zeigt an, wo sich das Grab Kaiser Ferdinands II. befindet.
Übrigens: Im Tonnengewölbe der Katharinenkirche findet sich eine interessante Darstellung der Befreiung Wiens von den Türken im Jahre 1683. Im Himmel wird Kaiser Leopold I. als großer Sieger über die Ungläubigen verherrlicht. Obwohl er vor den Türken rechtzeitig nach Passau geflohen war und erst nach deren Abzug in die Stadt Wien zurückkehrte...